Wieder da!

31. Jan. 2017 17:46
in News, Ernste Themen, Aus meinem Leben

Wenn ich auf den letzten Eintrag schaue, ist der schon eine ganze Weile her. Wie begrüßt man nach einer solch langen Zeitspanne Leser, die vielleicht schon gar nicht mehr da sind? Hallo und willkommen zurück auf meinem Blog, du, der du dich hierher verirrt hast. ;)

Im heutigen Social-Media-Zeitalter gleicht es einem symbolischen Selbstmord, wenn man sich für längere Zeit aus dem (aktiven) Internet verabschiedet. Nach dem Motto: Es existiert nur das, was ich im Internet beobachten kann. Ich war seit einigen Jahren nicht mehr wirklich „beobachtbar“. Das lag an vielen Dingen, hauptsächlich an Zeitmangel und Prioritätenverschiebungen. Und ja, größtenteils habe ich kaum etwas vermisst. Dazu muss ich sagen, dass ich leider oft dazu geneigt habe, übers Internet Diskussionen anzuzetteln und sie auch zu führen, Streit und Drama waren für mich eng mit der Diskussionskultur im Netz verbunden. (Sind sie heutzutage immer noch, per Definition sozusagen, nur, dass ich mich jetzt in der Regel raushalte.) Es dürfte also kaum verwundern, dass ich mich eher erleichtert fühlte, dem Internet für eine Weile den Rücken zu kehren.

Auch der Zeitmangel spielte, wie gesagt, eine große Rolle. Ich war zwischendurch bei Tokyopop als interne Redakteurin fest angestellt und so ein 8-Stunden-Tag haut ganz schön rein. ;) Ich meine, ich war es ja gewohnt, schon früher viel zu arbeiten, aber diese Arbeit war größtenteils fremdbestimmt und erlaubte mir nicht, meine Ergebnisse online zu „teasern“ oder gar zu präsentieren. ;) Die wenige Freizeit, die mir da noch blieb, ging zum größten Teil auf organisatorische Dinge drauf, oder auf Entspannung. Ich habe trotzdem versucht, zwischendurch auch zu zeichnen. Tatsächlich sind sogar mehrere Schwarzer-Kater-Kapitel während meiner Tokyopop-Zeit entstanden. Auch das Artbook „Träume in Pastell“ und meine selbst veröffentlichten Schwarzer-Kater-Alben, sowie zahlreiche Convention-Besuche samt Verkäufen fallen in diese Zeit. Dennoch habe ich weniger gezeichnet als zuvor und es nahm immer mehr ab, bis ich heute froh bin, einmal in der Woche eine Zeichensession einzulegen – hauptsächlich in Bleistift.

Heute bin ich nicht mehr bei Tokyopop angestellt, auch wenn ich freiberuflich noch immer für sie arbeite. Das liegt daran, dass ich vor knapp eineinhalb Jahren ein Studium in meiner Heimatstadt Berlin angefangen habe. Jepp, ich studiere wieder. Und es ist toll!

Ende 2014 habe ich überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, ein Studium zu beginnen. Ich hatte ja schon mal versucht zu studieren, das ist jedoch eher in die Hose gegangen. Aber nun fühlte ich mich bereit. Ich wollte eigentlich Studium und Arbeit irgendwie miteinander verbinden, doch meine Vorgesetzten waren von der Idee leider nicht begeistert, also habe ich 2015 gekündigt und bin nach Berlin gezogen. Diese Entscheidung fiel mir unglaublich schwer, aber nach allem Überlegen, nach allen Gesprächen mit Familie und Freunden fand ich einfach, es wird Zeit. Und es hätte nicht knapper sein können. Nur ein Jahr später und es hätte keine Möglichkeit mehr für mich auf Bafög gegeben. Das wusste ich damals nicht, aber jetzt im Nachhinein bin ich froh über das Timing.

Der letzte Frühling in Hamburg war besonders schön. Hamburg bescherte mir schöne, sonnige Tage. Der Stress auf der Arbeit war zwar noch immer da, aber als ich die Entscheidung zu gehen getroffen hatte, herrschte in mir beinahe eine positive Erwartung. Die letzten Monate in Hamburg habe ich versucht, so ausgiebig wie möglich zu genießen.

Ich habe mir eine neue Brille gekauft und mir die Haare geschnitten.

Aber dann stand schon bald der Umzug an.

Inzwischen dürfte ich das Recht haben, aus vollster Innbrunst behaupten zu dürfen: Ich hasse Umzüge! Ich bin in meinem Leben so oft umgezogen, dass es nicht mehr witzig ist. Allein innerhalb Hamburgs hatte ich zwei Umzüge! Zwei zwischen Hamburg und Berlin und auch in Berlin selbst drei oder vier (davon einige, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe). Vom großen Umzug nach Deutschland fang ich gar nicht erst an… Umzüge sind immer stressig und je älter ich werde, umso weniger Lust und Kraft kann ich auf einen neuen Umzug aufbringen. Diesen letzten Umzug habe ich sorgfältig geplant und trotzdem ist vieles schiefgegangen. Und was an Geld und Nerven da draufgegangen ist, will ich mich gar nicht dran erinnern. Meine neue Wohnung ist aber sehr schön, sie liegt sehr ruhig und hat eine schöne Aussicht, ob im Sommer oder im Winter.

Nur die Nachbarn sind ein bisschen laut, aber damit kann ich leben. ;) Ich lebe und studiere jetzt also in Berlin. Weil Bafög nicht reicht, muss ich nebenbei noch freiberuflich arbeiten. So läuft mein Leben mehr oder weniger geregelt und ruhig ab. Nur, dass ich immer wieder daran zurückdenke, dass ich doch wieder zeichnen sollte oder zumindest im Internet aktiver sein: YouTube-Videos posten, Bloggen, Facebook und Twitter pflegen usw. Aber dann denke ich, dass es so doch auch schön ist. ;) Ich genieße es eigentlich, mich mal komplett auf mich selbst zu konzentrieren. Das Studium tut mir sehr gut, ich lerne sehr viel und fühle mich mental gefordert. Irgendwann komme ich auf jeden Fall zum Zeichnen zurück. Nur momentan ist das nicht meine Top-Priorität. Ich hoffe, ihr versteht das. :)

Ach ja, außerdem habe ich einen neuen Mitbewohner:

Zum ersten Mal übernehme ich komplette Verantwortung für ein anderes Leben! Das ist irgendwie gruselig, aber auch aufregend. Ich möchte meinem kleinen Kater ein schönes, langes und gesundes Leben an meiner Seite ermöglichen. :)

Soweit von mir. Wie ist es euch in der Zwischenzeit ergangen? Habt ihr ähnlich schwerwiegende Entscheidungen für euer Leben getroffen? Schreibt mir, ich würde mich freuen, von euch zu hören! :D

Bis bald und alles Gute!
Eure Natalie

"Ich will Mangaka werden!"

09. Jul. 2011 17:57
in Kommentar, Ernste Themen

Bereits vier Monate wohne und arbeite ich nun in Hamburg. Bislang ist das eine sehr schöne Zeit! Ich habe sehr viel Spaß und lerne beinahe täglich was dazu. Es war eine sehr gute Idee, meinen Blickwinkel zu ändern. Als Zeichner lebt man in seinen vier Wänden und sieht alles nur aus Zeichnersicht. Das ist ja auch verständlich, wie soll man auch etwas aus einem Blickwinkel betrachten, den man weder kennt noch nachvollziehen kann? Aber dadurch kann es natürlich passieren, dass man nur eine Seite der Medaille sieht und darum kein Verständnis für bestimmte Entscheidungen "von oben" aufbringen kann. Oder dass man bestimmten Problemen hilflos gegenübersteht und die Möglichkeiten, die man hat, sie zu lösen, nicht mal kennt und dadurch Frust aufbaut.

Zum Beispiel ist man als unabhängiger, unkommerzieller Künstler gewohnt, alle Freiheiten in der Gestaltung und Präsentation seiner Werke zu haben. Sobald man mit einem Verlag anfängt zusammenzuarbeiten bekommt man aber Vorgaben und Richtlinien, wie man zu arbeiten hat. Es ist für einen Künstler schwer zu verstehen, warum plötzlich alle Seiten einen Satzspiegel brauchen, warum es von Vorteil ist, dass ein Werk eine bestimmte Seitenzahl hat, warum man kein braunes oder grünes Cover, sondern lieber ein rotes oder blaues zeichnen sollte usw. Weil man solche "Vorgaben" nicht versteht, fühlt man sich dann bevormundet durch scheinbar willkürliche Versuche, einen Künstler "an die Leine zu nehmen". Man lässt sich leicht zu Gedanken hinreißen wie "der Verlag will mir vorschreiben, was ich zu tun habe". Aber dass der Verlag auch nur das Beste will, merkt man spätestens dann, wenn man sein beiges Cover durchgesetzt hat und es in den Regalen liegt wie Blei, während die roten und blauen Bücher um ihn herum weggekauft werden.

Die Entscheidung, warum man ein Buch in die Hand nimmt und im besten Fall kauft, hängt von vielen Faktoren ab, von denen sehr viele unterbewusst auf uns Einfluss nehmen. Ob man nun will oder nicht, man selbst wird auf psychologische Tricks immer anspringen, sofern man sie nicht bemerkt und bewusst meidet. Das Cover mit der coolen Hauptfigur in einer coolen Pose wird eher in die Hand genommen, als das Cover mit dem Bösewicht, der im Hintergrund verschwindet. Ein hübscher Zeichenstil geht besser, als ein gewöhnungsbedürftiger. Ein gelungenes Cover ist für den Erfolg eines Buches ausschlaggebender, als ein gelungener Inhalt.

Klar, als Zeichner lässt man sich auch gerne zu dem Satz hinreißen: "Wie oft mein Manga gekauft wird, ist mir egal, ich will damit kein Geld verdienen." Aber spätestens wenn der eigene Manga rausgekommen ist und so ein Flop ist, dass man nicht mal eine Rückmeldung dazu bekommt, ist man enttäuscht. Nicht wegen dem Geld, sondern wegen mangelnder Aufmerksamkeit. Man zeichnet schließlich nicht ein Jahr lang, damit das eigene Werk im Nichts verschwindet, man will, dass die Leute den Manga lesen und sich melden, dass sie es gelesen haben und wie sie es fanden. Man will Resultate sehen! Man will sehen, dass das eine Jahr Arbeit sich gelohnt hat. Ob positiv oder negativ, man will einfach eine Veränderung zu "vorher" wahrnehmen. "Ich bin jetzt Mangaka" - das will man nicht nur sagen können, sondern es auch merken! Wenn aber niemand das eigene Werk liest, merkt man als Zeichner nichts. Wie in dem Konfuzius-Spruch mit dem umgefallenen Baum im Wald. In diesem Fall würde er wohl lauten: "Wenn man einen Manga zeichnet, den niemand liest... hat man den Manga dann überhaupt gezeichnet?"

Um diese Situation zu verhindern und natürlich auch finanziell was davon zu haben, ist der Verlag daran interessiert, aus dem Werk des Künstlers einen Erfolg zu machen. Die erste Maßnahme in der Richtung ist, dass der Verlag mit einem Künstler, von dem er aus Erfahrung weiß, dass er sich nur schwer vermarkten lässt, gar nicht erst einen Vertrag eingeht. Manche Künstler bekommen eine Absage, nicht weil sie schlecht zeichnen/erzählen könnten, sondern weil sie z.B. ein Genre bedienen, das auf dem Markt problematisch ist - wie Seinen oder Josei, aber auch Fantasy oder Sci-Fi. Auch Comedy geht in Deutschland - leider - schwierig... Ein Verlag versucht trotzdem natürlich entsprechende Werke in seinem Repertoire zu haben, nur für den Fall, dass sich die "Mode" ändert und natürlich um ein breites Angebot für alle Leser zu haben. Aber da nimmt man dann lieber ein Werk, das z.B. in einem anderen Land bereits abgeschlossen ist (damit man zumindest nicht den Ärger hat, dass der Zeichner irgendwann die Lust am Zeichnen verliert oder mitten in der Arbeit abtaucht) und/oder z.B. in einem anderen Land ein Erfolg ist/war (dann hat man zumindest etwas in der Hand, worauf man aufbauen kann und ein Indiz, dass das Werk zumindest sooo schlecht nicht sein kann). Durch solche Kriterien kommt es dann, dass Werke aus Japan oder anderen Ländern mehr Chancen in diesem Segment bekommen, als einheimische... So schade das auch ist. Mehr Chancen bekommt ein hiesiger Zeichner in erfolgreichen Genres, wie z.B. Boys Love und Shojo. Zeichner, die auf diese Genres spezialisiert sind und/oder das gerne zeichnen, haben also Glück! Wer jedoch z.B. auf Seinen spezialisiert ist und sich aber aufgrund der Bedingungen in Deutschland auf z.B. Boys Love umstellen will, wird leider auch wenig Erfolg haben, denn der Leser merkt, wenn ein Zeichner keinen Spaß am Zeichnen kann und nicht hinter seinem Werk stehen kann. Auch der Verlag wird von sowas eher Abstand nehmen, weil ein Zeichner, der sich verstellen muss, eher dazu neigt, seine Arbeit nicht zu Ende zu bringen und den Verlag auf seinen Kosten sitzen zu lassen.

Die Umstände also, dass hierzulande fast ausschließlich Boys Love und Shojo Zeichner herausgebracht werden, frustriert die, die nicht das Glück haben, in einem dieser Erfolgsgenres zu Hause zu sein. Diese fangen dann an, gegen Verlage zu wettern, die ihnen keine Chance geben, und gegen die Leser, die "zu doof" sind zu kapieren, wie viel hochwertiger das doch ist, was man macht, im Vergleich zum "flachen" Shojo und Boys Love. Unzählige Foreneinträge, Blogposts, Facebooknachrichten und Tweets zu diesem Thema stammen von frustrierten Zeichnern, die einfach keinen Verlag für sich finden, weil sie zu speziell sind. Sie schimpfen und sie weinen, sind enttäuscht und hilflos angesichts der Ungerechtigkeit, mit der das Schicksal sie gestraft hat. So viel Energie und Zeit verwenden sie aufs Schimpfen und Enttäuscht-Sein! Dabei könnten sie in der Zeit und mit dieser Kraft, wenn sie sie sinnvoller anlegen würden, eine Lösung finden!

Denn ein Verlag ist nicht der einzige Weg, den Leser zu erreichen. Gerade in der heutigen Zeit gibt es sehr viele Wege, sein Werk an die Öffentlichkeit zu bringen. Es ist unglaublich, wie viele Hobbyzeichner sich im Internet herumtreiben, die davon reden, gerne einen Manga rausbringen zu wollen. Mache ich mich allerdings auf die Suche nach Onlinecomics, finde ich kaum was, das über zwei Kapitel geht oder gar abgeschlossen ist! Gehe ich auf den Doujinshi Markt auf einer Messe, besteht das Angebot zu 95% aus Buttons, Postkarten, Postern, T-Shirts und anderem Krams - alles, nur keine Doujinshi! Wo sind die Zeichner, die doch angeblich so gerne Manga zeichnen wollen? Warum nutzen sie nicht die Möglichkeiten, die ihnen angeboten werden, um ihre Werke zum Lesen und Kaufen zur Verfügung zu stellen?

Zeichnen ist Arbeit. Und es ist sehr viel Arbeit, einen ganzen Manga zu zeichnen, besonders, wenn er mehr als 200 Seiten haben soll. Sehr bald merkt der unerfahrene Zeichner, dass es schwerer ist, als er sich das vorgestellt hat, denn man stellt es sich IMMER leichter vor, als es tatsächlich ist. Sich durch zwei, drei, fünf Bände zu quälen, ist noch eine Stufe schwerer. Bei jedem Kapitel, bei jeder Seite führt man einen Kampf mit sich selbst. Man ist nie vollends zufrieden mit seinen Zeichnungen, muss aber auch mal eine nicht so gute Zeichnung loslassen können, um überhaupt fertig zu werden. Man kämpft gegen Müdigkeit und seine eigene Faulheit. Man entsagt dem sozialen Leben, man verliert das Zeitgefühl. Man steckt sein ganzes Herz in ein Projekt, von dem man nie weiß, wie viele es am Ende überhaupt zu Gesicht bekommen und ob die Leser es denn überhaupt gut finden werden.

Viele verlieren diesen Kampf. Das ist für alle Parteien dann schwer - der Zeichner fühlt sich als Versager, weil er es nicht gepackt hat, der Verlag bleibt auf den teils horrenden Summen von Honorar und Marketing sitzen, geschweige denn, dass das Vertrauen in die Künstler ein weiteres Mal einen Knacks bekommt, der Leser ist sauer, weil er nie erfahren wird, wie es weitergeht. Wenn der Zeichner aufgibt, gibt es nur Verlierer. Verständlich also, dass der Verlag immer versuchen wird, dieses Szenario abzuwenden. Und darum werden auch Leute abgelehnt. Man lehnt Manga ab, wenn man nicht an den Erfolg des Projekts glaubt. Aber auch "profane" Gründe sind manchmal ausschlaggebend. Zum Beispiel, wenn man kein Vertrauen in das Durchhaltevermögen eines Zeichners hat, wenn schon in der Bewerbung Arbeit gespart wird und/oder derselbe Zeichner bei jeder Mappensichtung mit derselben Mappe erscheint. In sehr seltenen Fällen wird ein Zeichner aber auch abgelehnt, wenn man mit ihm menschlich nicht klarkommt. Manche Zeichner sind durch Erfolge im Freundeskreis oder Internet oder durch schlichte Naivität verschroben geworden und merken gar nicht erst, dass sie im Grunde noch am Anfang stehen. Es ist dann schwierig mit ihnen zu kommunizieren und ihnen Sachen zu erklären. Man verschwendet Zeit und Energie. Wenn ein Verlag also merkt, dass die Kommunikation mit einem Zeichner schwierig ist, lehnt er ihn manchmal auch ab. Denn hinter einem Verlag stehen natürlich auch Menschen, die Konflikte genauso anstrengend und belastend finden, wie jeder von uns.

Wenn man abgelehnt wird, was macht man dann? Frust und Ärger sind nur destruktiv. Besser ist es, aus der Situation das Beste zu machen. Wenn man Kritik bekommen hat, kann man daran arbeiten und sobald man besser ist, es noch einmal versuchen. Oder, wenn man überhaupt keine Chance sieht, einen Verlag zu überzeugen, kann man es auch einfach selbst versuchen! Wie schon gesagt, die Möglichkeiten sind da! Zeichnet euren Comic und stellt ihn ins Netz. Versucht, ihn selbst zu vermarkten. Lasst ihn drucken und verkauft ihn im Doujinshi-Markt. Fahrt auf Messen und zeigt Präsenz und Engagement euren Lesern gegenüber. Lernt die Leute kennen, die eure Werke lesen! Kommuniziert mit ihnen! Kurz - werdet Profis!

Später könnt ihr es dann immer noch bei einem Verlag versuchen. Aber solange könnt ihr in den Beruf durch Praxis hineinschnuppern, es ausprobieren, euch selbst herausfordern. Das ist in jedem Fall produktiver, als sich selbst zu bemitleiden. Und ein Verlag wird viel eher auf einen Zeichner aufmerksam, der engagiert und selbstbewusst seinen Weg geht. Falls ihr dann noch überhaupt zu einem Verlag wollt, versteht sich. ;)

Ich persönlich bin auch nur bei Tokyopop untergekommen, weil ich damals meinen allerersten, selbst gedruckten und selbst gebundenen Doujinshi "Short Stories" eingeschickt habe. Nur durch meine Eigeninitiative konnte ich meine Bereitschaft, als Zeichner meinen Weg zu gehen, unter Beweis stellen und Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Nur wenn man 100% gibt, kann man auch sagen, dass man alles versucht hat. Wer wirklich Mangazeichner werden will, wird sich durch "Kleinigkeiten", wie eine Absage, nicht abbringen lassen.

Meine Unterstützung auf eurem Weg ist euch sicher. :) Ich werde auch weiterhin meinen "How To"-Bereich ausweiten, damit ihr zumindest eine kleine Hilfe erhaltet. Trotzdem solltet ihr euch nicht zu sehr nach fremden Tipps richten. Versuch und Misserfolg sind immer noch die besten Lehrmeister. Nur eigene Erfahrungen sind wertvolle Erfahrungen. Habt keine Angst vor einer Niederlage. Kalkuliert sie mit ein, aber lasst euch dadurch nicht abschrecken, sondern sorgt vor, dass ihr auch in diesem Fall nicht zu tief fallt, emotional und materiell. Dann kann nichts mehr schief gehen!

Und ich wünsch euch dabei viel Glück!
Eure Menolly

Schwarzer Kater und Anderes

21. May. 2011 19:52
in News, Ernste Themen

Der Schwarze Kater läuft. Und er läuft sehr gut! Es macht mir sehr viel Spaß, jeden Tag um Mitternacht eine Seite hochzuladen, auch wenn ich jetzt schon seit fast zwei Wochen durchgehend übermüdet bin, weil ich einfach nicht früh genug ins Bett komme und am nächsten Tag immer früh zur Arbeit muss. XDD Das ist echt heftig, aber wie gesagt, es macht Spaß, darum ziehe ich das jetzt auch durch! *entschlossen*

Fast täglich kommen auch Anfragen, wann man denn den Kater endlich gedruckt kaufen kann! Nein, es gibt ihn noch nicht zu kaufen und es ist auch noch nichts Dergleiches geplant. Es ist ein Online Manga und ein Experiment. Würde ich jetzt anfangen, eine Buchveröffentlichung beim Verlag zu planen, müsste ich das Veröffentlichen im Web einstellen. Und das wollt ihr doch bestimmt nicht, hab ich Recht? Ich schließe nicht aus, dass ich vielleicht, irgendwann den Kater im Selbstverlag rausbringe oder irgendeine andere Art des Drucks finde. Aber im Moment ist das noch nicht aktuell... Tut mir leid. Genießt solange die Online Version! :D Gibt's sogar in Englisch, falls ihr den Kater gerne an eure ausländischen Freunde weiterlinken wollt! °__^

Sollte jemand aber dennoch dringend einen Zwang verspüren, mich für meine Arbeit an dem Kater oder für die Pflege der Website mit Geld zu entlohnen, kann er mir gerne über PayPal eine Spende zukommen lassen. Diese Möglichkeit habe ich nun eingerichtet:



Da die Verwaltung und die Pflege der Website natürlich Geld kosten, bin ich für jede finanzielle Hilfe sehr dankbar! Aber fühlt euch jetzt bitte nicht verpflichtet, Geld zu zahlen! Der Kater ist und bleibt vorerst kostenlos! Diese Möglichkeit ist einfach für alle, die mir gerne unter die Arme greifen würden, oder auch einfach nur so ihr Gefallen am Schwarzen Kater oder an meinen anderen Werken zum Ausdruck bringen wollen. :) Natürlich gibt es keine Mindestmenge, auch wenige Euro sind mir eine große Hilfe! Dieses Geld werde ich natürlich in die Website und in meine Projekte investieren. Ich danke schon mal an alle Spender! :D Dieses Geld werde ich auf jeden Fall gut gebrauchen können! :3

Bis bald!
Eure Menolly

Versteigerung - letzter Tag!

08. May. 2011 12:08
in News, Ernste Themen

So, heute um 18 Uhr gehen die Auktionen von Tokyopop zu Ende! Wenn ihr schon immer mal ein Original von mir haben wolltet, ist jetzt vielleicht die letzte Gelegenheit. Greift zu! Dieses Bild gibt es von mir zu ersteigern!

STEIGERT HIER MIT

Material: Buntstift und Pastellkreide
Entstanden: Januar 2009
Größe: 21 x 29,7 cm

Und auch eine von mir signierte und bemalte Wii gibt es zu kaufen! Nintendo hat die brandneuen Wiis Tokyopop freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Die Wii ist brandneu, mit Originalverpackung und allem Zubehör, nur einmal zum Signieren geöffnet! Solltet ihr also noch keine Wii haben, das wäre eine gute Gelegenheit! :)

STEIGERT HIER MIT

Das Geld wird im Rahmen der Aktion Gemeinsam für Japan den japanischen Erdbebenopfern vom 11.März gespendet. Alle Einnahmen gehen an Aktion Deutschland Hilft. Das ist also eine sehr schöne Gelegenheit, was für den Guten Zweck zu tun und dafür sogar noch etwas zurückzubekommen! Entscheidet euch schnell, es ist nicht mehr viel Zeit. ;) Macht alle mit!

Eure Menolly

Für den Guten Zweck!

22. Apr. 2011 13:33
in News, Ernste Themen

Hallo, Leute! Ich bin wieder im Lande und gut angekommen! Ich gehe momentan noch die Jakarta-Fotos durch und schaue, wie ich daraus einen schönen Blog-Eintrag mache. :) Sobald ich damit durch bin, folgt der Jakarta-Bericht. :D

Während ich im feeernen Osten war, ist hier auch was passiert, was sehr wichtig ist. TOKYOPOP hat eine Charity-Aktion für Japan gestartet und alle können mitmachen! Auch wenn das Erdbeben in Japan schon über einen Monat her ist, ist dort noch immer nicht alles beim Alten. Um Japan zu helfen hat TOKYOPOP seine Zeichner mobilisiert und sie gebeten, ihre Originale für den guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Diese Originalbilder werden dann versteigert.

Im Klartext: Ihr habt jetzt die (vielleicht einmalige) Gelegenheit, an ein Originalbild von mir zu kommen! *__*

Hier geht es zur Versteigerung:

Ihr könnt alle mitbieten! Ich würde mich natürlich sehr freuen und auch die Menschen in Japan würden das bestimmt zu schätzen wissen. Der Gesamte Erlös aus den Versteigerungen geht an Aktion Deutschland Hilft! Alle Gebühren für eBay übernimmt TOKYOPOP, die Versandkosten müsstet allerdings ihr bezahlen.

Diese beiden Bilder könnt ihr ersteigern:

Und dieses Bild gibt es ab dem 28.April ab etwa 18 Uhr zu kaufen:

Ich würde mich über jeden Mitbieter sehr freuen, ob für eins meiner Bilder, oder auch von jemand anderem. Gemeinsam können wir Japan helfen! ^^

Bis bald!
Eure Natalie

Leipzig...

14. Mar. 2011 23:45
in Event, Ernste Themen

... steht vor der Tür.

Es ist schwer momentan an Leipzig zu denken, wo doch in Japan gerade das Chaos herrscht... Aber das Leben geht weiter und das auch, wenn wir mit den Gedanken woanders sind. Drücken wir dem Ursprungsland unseres liebsten Hobbys alle Daumen, dass es genug Kraft aufbringt, diese schwierige Zeit zu überstehen und seinen Rhythmus irgendwann wiederzufinden. Für uns in Deutschland ist es kaum vorstellbar, was dort gerade vor sich geht. Lasst uns darum, auch um Japans Willen, wenigstens unser Leben weiterleben, auch wenn es uns momentan vielleicht noch so schwer fällt...

Die Leipziger Messe öffnet ihre Pforten am Donnerstag. Meine Signierzeiten kennt ihr bereits. Neu ist allerdings, dass ich jeden Tag von 12-13 Uhr zusammen mit Joachim Kaps bei den Mappensichtungen zu finden sein werde. :) Es ist nämlich so, dass ich seit etwa 3 Wochen bei Tokyopop in der Redaktion arbeite. Jetzt ist es raus... *puh* Meine Aufgabe ist es, mich verstärkt um die deutschen Nachwuchszeichner zu kümmern und da gehören Mappensichtungen dazu. Solltet ihr also mit dem Gedanken spielen, eine Mappe beim Tokyopop Stand vorzuzeigen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie mir anschauen werde, recht hoch. :)

Ich freue mich sehr, bei Tokyopop zu sein! Ich wollte schon lange in die Verlagswelt reinschnuppern und dass mir auf diese Weise eine Gelegenheit dazu geboten wird, ist einfach fantastisch! Natürlich muss ich noch viel lernen, darum hoffe ich auch auf eure Nachsicht mit mir als Nachwuchsredakteurin. Ich gebe mein Bestes! >__<

Ich hoffe, wir sehen uns in Leipzig! :) Ich kann mir ehrlich gesagt gerade gar nicht vorstellen, dass ich schon in wenigen Tagen inmitten von Menschenmassen stets lächelnd signieren werde, aber so wird es vermutlich sein. Lasst uns an Japan denken, aber dennoch unsere Lebensfreude nicht verlieren, ja? Bitte kommt vorbei in Leipzig, ich würde mich riesig freuen! :D

Bis dann!
Eure Natalie

PS: Ich nehme meinen PC nicht mit... D.h. ich werde wohl von Mittwoch bis Montag nicht erreichbar sein... Bitte seht es mir nach. :)

Japanophilie? Nein, danke!

11. Jan. 2011 11:44
in Kommentar, Ernste Themen

Heute kommt mal wieder ein Eintrag von mir, der sich mit einem etwas ernsteren Thema beschäftigt, das mir schon lange auf der Seele brennt. Ich weiß nicht, ob es mir jetzt verstärkt auffällt, weil ich älter geworden bin, oder ob es tatsächlich immer öfter Gang und Gäbe in der heutigen Zeit ist, aber es passiert immer häufiger, dass ich beim Mangalesen (keine Scanlations, wohlgemerkt, sondern richtige Mangas, von renommierten hiesigen Verlagen) über Folgendes stolpere:

Alle, die sich jetzt fragen "Ja, und?" werden mit meinem restlichen Eintrag vermutlich nicht glücklich werden und ich bereite mich schon mal auf eine Welle von Sich-Beleidigt-Fühlenden vor. Und nein, ich beziehe mich nicht auf das grammatikalisch unglückliche "Es ist morgens", auch wenn das natürlich auch nichts ist, worauf man stolz sein müsste... Nein, ich rede von O-too-sans, O-kaa-sans, O-nii- und O-nee-sans, von Sempais und Senseis usw. Ich kann's NICHT MEHR SEHEN!!!

Ich schlage einen Manga auf und bin sofort genervt, wenn ich solche Ausdrücke lesen muss. Seit wann ist das so?! Seit wann muss man diese japanischen Begriffe kennen, wenn man einen Manga liest? Seit wann ist es "uncool" geworden, Familienmitglieder nicht mit ihren deutschen Begriffen anzureden? Was ist an "Mutter", "Vater", "Bruder", "Schwester", "Oma" so falsch, dass es nicht mehr benutzt wird und wir Mangaleser stattdessen mit den japanischen Begriffen zugemüllt werden? Ich verstehe das einfach nicht! Mit den Suffixen "San", "Kun" und "Chan" könnte ich ja noch leben, auch wenn ich die schon überflüssig finde... Aber muss jede noch so kleine Nuance in der japanischen Höflichkeit und Anrede auch in unseren Breitengraden ohne jegliche Erklärung auf den Leser losgelassen werden? Früher wurden solche Begriffe wenigstens mit einer Fußnote versehen und übersetzt, wenn man es schon im eigentlichen Text lassen wollte, heutzutage wird es einfach kommentarlos stehen gelassen. Wenn du es verstehst, hast du es gut, wenn nicht, hast du Pech!

Ich lese Mangas inzwischen seit über 10 Jahren und habe drei Jahre lang Japanisch in einer Volkshochschule gelernt, darum verstehe ich natürlich, was da steht. Aber wenn ein potentieller Neuleser einen Manga aufschlägt und mit so etwas bombardiert wird, kann ich ihm nicht verübeln, wenn er ihn sofort wieder ins Regal zurückstellt und sich nie wieder in die Mangaabteilung verirrt. Und die Verlage wundern sich, wo der Nachwuchs bleibt... Ganz ehrlich, den habt ihr mit Seiten wie diesen vergrault:

Das killt doch jede Stimmung! Es wirft einen voll aus dem Lesefluss und man muss sich fragen, warum solche Worte da stehen, wenn es doch deutsche Begriffe dafür gibt! Gibt es eine tiefere Bedeutung in dieser Szene, dass diese Übersetzung gewählt wurde? Ist es wichtig, welchen Suffix wer verwendet um wen anzusprechen? NEIN! Für uns Deutsche ist das absolut schnuppe, weil wir eine andere Kultur, ein anderes Höflichkeitssystem, eine andere Rangordnung haben, als die Japaner. Solche Nuancen machen in unserer Sprache keinerlei Sinn! Ein kreativer Übersetzer kann durchaus ein deutsches Äquivalent finden, der für uns verständlich ist. Es so zu lassen, wie es ist, wirkt auf den "normalen" Leser einfach nur wie ein Zeichen von Faulheit... Nur die japanophilen Leser freuen sich, weil es so "true" ist. Peinlich!

Das führt natürlich auch zu unfreiwilliger Komik! Sei es nun, durch eine mögliche zweite Bedeutung...

(JAAA, bitte! Ich würde mich sehr freuen, wenn du aufhören würdest, ihn Too-San zu nennen, Kyoko! XDD)

...oder durch eine Anreihung von mehreren solcher Begriffe, wodurch ganze Sprechblasen zu Kauderwelsch werden:

Natürlich hat keiner dieser Begriffe eine Fußnote verpasst bekommen. Und was kriegt stattdessen eine Fußnote, fragt ihr euch?

Genau, ein deutscher Begriff, den eigentlich wirklich jedes Kind kennen sollte. So tief sind wir also schon gesunken...

In solchen Momenten weiß ich oft nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wann hört das endlich auf?!! Warum kriegen wir keine deutsche Übersetzung, die wir auch verstehen und genießen können? Und kommt mir bitte nicht mit "Aber so lernen die Leser auch mal eine neue Sprache/neue Kultur kennen" - FALSCH! Durch dieses japanophile Gebrabbel lernt man gar nichts. Indem man einfach mit Fremdwörtern um sich schmeißt, ohne irgendwas zu erkären, erreicht man nur, dass die Leute es falsch aufschnappen und schließlich falsch anwenden. Oder warum unterschreiben 90% der Daisuki-Leserinnen ihre Leserbriefe mit "Yuki-Chan" oder "Tsuki-Chan"? Weil ihnen niemand erklärt hat, dass Japaner sich selbst NIE mit Suffixen anreden! Wenn man sich einem Japaner mit "Watashi wa Yuki-Chan" vorstellt, würde er sich innerlich totlachen (denn er wäre zu höflich, es ins Gesicht zu tun) oder einen als Verrückt abstempeln. Danke, Manga!

Auch wenn ich jetzt viele Witze reiße, in Wahrheit ist die Situation sehr ernst. Ich fürchte einfach, dass wir Mangafans uns bereits in einer festbetonierten Nische befinden, wo es weder rein noch raus geht. Wir haben einen eigenen Kleidungsstil (Cosplay, Emo), einen eigenen Musikstil (J-Pop, -Rock) und inzwischen schon eine eigene Sprache, deren Code nicht mal alle aus den eigenen Reihen kennen! Es ist für Neulinge und Interessierte fast unmöglich geworden, jetzt noch Anschluss zu finden! Jeder, der mal versucht hat, Außenstehenden (Eltern, Kollegen, Freunden) die Welt der Manga näher zu bringen, weiß, wovon ich spreche. Die Verlage klagen über mangelnden Nachwuchs und sinkende Verkaufszahlen... und schlagen gleichzeitig mit solchen sprachlichen Entgleisungen immer mehr Nägel in den eigenen Sarg.

Ich hoffe einfach, dass dieser ganze japanophile Quatsch endlich aufhört. Es bringt keinem was und am wenigsten der hiesigen Mangaszene. Wir haben eine eigene Sprache, eine eigene Kultur. Wir müssen sie nicht mit der Japanischen vermischen um die Geschichten aus Japan genießen zu können. Ich persönlich genieße Geschichten, deren Übersetzer es schaffen, mit der deutschen Sprache zu spielen und Entsprechungen für die, zugegeben oft sehr schwer zu übersetzenden, japanischen Floskeln zu finden. Die Arbeit eines Übersetzers ist nicht immer leicht. Aber es ist keine Lösung, einfach die Hälfte des Textes so zu belassen, wie es ist. Vor allem von professionellen Verlagen und Übersetzern erwarte ich professionelle Arbeit. Oder ist das in Übersetzungen aus dem Englischen, z.B. bei Büchern, üblich "Father", "Mother" und "Big Brother" zu lassen? Ich glaube nicht!

Ich hatte lange den Eindruck, dass ich ziemlich alleine mit dieser Meinung dastehe, aber zum Glück gibt es offenbar noch andere, die so denken. So habe ich mit Erleichterung und mit Entsetzen neulich im EMA-Forum folgende Kritik gelesen:

Schon lange habe ich mich auf das Erscheinen von "Arata Kangatari" gefreut und mir diese Woche den ersten Band zugelegt. Und nun bringt mich dieser Band dazu, Kritik an seiner Übersetzung auszusetzen. Bisher war ich mit den Übersetzungen, die EMA abliefert, soweit eigentlich zufrieden und habe eher selten etwas zu meckern gehabt. Doch was mir an diesem Band sehr unangenehm aufgefallen ist, ist die viel zu große Dichte an japanischen Worten, die nicht übersetzt sondern im Japanischen belassen wurden.
Lassen wir einmal Eigennamen oder Kreationen der Autorin bezüglich dieser Welt außer Acht, die vielleicht nicht übersetzt wurden da passende deutschsprachige Entsprechungen nicht gefunden werden konnten oder der Bedeutung nicht gerecht wurden. Aber seit wann werden denn inzwischen Worte wie "Kawaii" nicht mehr übersetzt? Beim ersten Mal auftauchen auf Seite 30 hab ich es noch für einen Fehler gehalten, aber 8 Seiten später steht es wieder unübersetzt da. Ich kann ja immer noch verstehen, wenn Anhängsel wie -san und -sama belassen werden (obwohl davon auch nicht der Riesenfan bin) oder Worte wie Sushi oder Futon nicht übersetzt werden, da hier deutsche Entsprechungen meistens den Sinn verfehlen oder die Worte schon soweit im deutschen Wortschatz verbreitet sind, dass sie es in den Duden geschafft haben oder zumindest auch von der nicht japanbegeisterten Masse verstanden werden, aber für Worte wie "kawaii" trifft das doch definitiv nicht zu! Es gibt es passende deutsche Übersetzungen und man kann in keinem Fall davon ausgehen, dass dieses Wort von jedem Leser verstanden wird!
Sätze wie "Die ist ja kawaii!" kreiieren für den deutschen Leser eine exotische Szenerie an einer Stelle, an der die japanische Autorin keinen Exotismus vorgesehen hat, da sie ein Wort aus dem normalen japanischen Wortschatz verwand hat (für Exotismus hätte sie wohl eher auf die englische Sprache zurückgegriffen). Es hätte also vollkommen ausgereicht hier "kawaii" mit "niedlich", "süß", "hübsch", "entzückend" usw. zu übersetzen.
In meinem Fall hat diese Beibehaltung meinen Lesefluss sehr gestört - so sehr, dass ich das jetzt hier kundtun muss ^^; Ich finde, der Manga selbst ist schon voll genug mit Eigennamen und Kreationen der Autorin in die sich der Leser erst einarbeiten muss. Dieser Prozess wird aber sicher nicht erleichtert, wenn man dann auch noch dazu übergeht, "normale" Worte im Japanischen zu belassen. Was machen denn z.B. Manga-Einsteiger, der von solchen Sachen noch gar keine Ahnung hab?
Ich weiß nicht, bin ich die Einzige, die sich an sowas stört?

Nein, bist du nicht! Ich kann dich sehr gut verstehen und ich hoffe einfach, dass ich durch diesen Eintrag ein bisschen aufrütteln und zum Nachdenken anregen konnte. Ich will niemanden beleidigen oder denunzieren. Ich will einfach meine Verzweiflung in die Welt schreien! Und ich hoffe, dass noch mehr Leute, die meine Meinung teilen, das tun, damit die Verleger und die Übersetzer und schließlich die Mangafans mal aufwachen und erkennen, dass das weder cool noch hipp ist, sondern einfach nur peinlich...

Danke fürs Lesen! Abschließen möchte ich meinen Beitrag mit der folgenden Szene, die mir völlig aus der Seele spricht:

Du sagst es, Schwester!

Bis bald!
Eure Menolly